27.05.2021 | 1 Bild

Digitale Zukunft: Was können wir von Litauen lernen?

Deutsch-litauisches Online-Wirtschaftsforum am 31. Mai
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Vor 20 Jahren hat man Litauen in der Wirtschaft im Zusammenhang vor allem mit der Logistik- oder Lebensmittelbranche in Verbindung gebracht. Jetzt wird das Land in der Technologiebranche relevant. Litauen ist eines der führenden Länder in der EU in mehreren Tech-Subsektoren, unter anderem im Bereich der Fintech-Startups. Der Online-Marktplatz Vinted (Kleiderkreisel) wurde das erste Einhorn des Landes. Und mehrere Mobilitäts-Startups wie CityBee, Trafi oder Dancerbus sind hier aktiv. Es gibt definitiv Dinge, die Deutschland von Litauen lernen könnte, wenn es um die Umsetzung von Technologien geht, also lassen Sie uns einen Blick darauf werfen. Das German-Lithuanian Economic Forum am 31.05. bietet hierzu eine gute Gelegenheit.


Junge Talente in der IT

Die IT-Ausbildung rückt in Litauen immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses. Schon im jungen Alter werden die Kinder ermutigt, sich mit IT zu beschäftigen. Das Land hat zwei große NGOs, die IT fördern. Eine von ihnen ist die Robotics Academy, die Kindern die Arbeit mit Robotern und das Programmieren beibringt, während "Kompiuteriukų fondas" versucht, den IT-Unterricht in der Schule mit BBC:MicroBit-Mikrocomputern und visueller Programmierung neu zu gestalten.

Außerdem ist Litauen in der EU führend in der Hochschulbildung, und die Wahl von IT als Studienfach wird immer beliebter. Die Regierung des Landes setzt sich für eine verstärkte MINT-Ausbildung ein, weshalb Litauen bei der Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Unternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung den ersten Platz in Mittel- und Osteuropa einnimmt und von Bloomberg auf Platz 2 der weltweiten Rangliste für "tertiäre Effizienz" gesetzt wird. Es ist sowohl für Deutschland als auch für die EU wichtig, dass Deutschland mehr darauf achtet, junge Menschen zu ermutigen, sich für Zukunftsbranchen wie die IT zu entscheiden, da die IT das Herzstück anderer Branchen sein wird, in denen Deutschland führend ist, wie zum Beispiel der Automobilindustrie oder im Maschinenbau.


Bürokratieabbau für Unternehmen

Laut dem Doing-Business-Bericht der Weltbank ist Litauen auf Rang 11 der Welt, wenn es um die Einfachheit der Gründung und des Unternehmenswachstums geht. Im Vergleich dazu liegt Finnland auf Platz 20, Polen auf Platz 40 und Deutschland auf Platz 22. Die Registrierung eines Unternehmens in Litauen kann nur wenige Tage dauern, das Verfahren zum Ausfüllen von Steuererklärungen wurde kürzlich durch ein neues und stark verbessertes System geändert. Und was noch wichtiger ist, all diese Dinge können aus der Ferne erledigt werden, da die Nutzung der elektronischen Unterschrift im Land über 75% beträgt. Außerdem liegt Litauen auf Platz 4 bei der Registrierung von Eigentum und auf Platz 10 bei der Erteilung von Baugenehmigungen. Deutschland ist bekannt für seine Bürokratie, an die die Deutschen offensichtlich gewöhnt sind, aber in diesem Fall sollten wir öfter "warum" statt "warum nicht?" fragen und die Schaffung von Innovationen im Land für alle zugänglicher machen.


Fintech-Regulierungen an die neuen Trends anpassen

Der Finanzsektor entwickelt sich schnell. Auch wenn sich in Sachen Digitalisierung des Finanzsektors schon einiges getan hat, sind viele Länder immer noch im Rückstand. In der Zwischenzeit hat die Bank von Litauen dafür gesorgt, sich ebenso schnell anzupassen, wie die Digitalisierung sich entwickelt. Sie ist eines der ersten Länder der Welt, dass die Leitprinzipien des IWF und der Weltbank für die Fintech-Regulierung anwendet und gleichzeitig über strenge Regulierungsinstrumente für das Risikomanagement verfügt. 

Aus diesem Grund kann die Bank von Litauen Lizenzen für Finanzunternehmen 2-3 Mal schneller ausstellen als andere Jurisdiktionen. Infolgedessen hat Litauen über 120 Lizenzen vergeben, von denen über die Hälfte E-Geld-Institute sind, während Deutschland trotz seiner Größe nur etwa 80 Lizenzen hat, von denen die meisten Lizenzen für Zahlungsinstitute sind. Wieder einmal kommen wir auf die überwältigende Bürokratie Deutschlands zurück, die angepasst werden sollte, wenn wir unsere Position als Technologie- und Innovationsführer in der EU behalten wollen.


Digitale Zukunft: Welche Schritte sollten als nächstes unternommen werden?

Auch wenn sowohl Litauen als auch Deutschland in Bezug auf die Entwicklung der IT und der digitalen Wirtschaft recht gut dastehen, gibt es immer noch viele Dinge, die wir voneinander oder von anderen Ländern lernen könnten. Laut dem Digital Economy and Society Index (DESI) liegen sowohl Litauen als auch Deutschland knapp über dem Durchschnitt der EU-28 in Bezug auf Konnektivität, Nutzung von Internetdiensten und digitalen öffentlichen Dienste. 

Florian Schröder, geschäftsführender Vorstand der Deutsch-Baltischen Handelskammer in Estland, Lettland, Litauen (AHK): „Litauen ist der Hidden Champion unter den EU-Mitgliedsstaaten und nach wie vor ein Geheimtipp als Geschäfts- und Investitionsstandort. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Litauen haben sich stetig intensiviert. Ich bin sehr stolz, dass die Deutsch-Baltische Handelskammer in den letzten 25 Jahren ihren Beitrag zu dieser Entwicklung leisten konnte. Ich bin überzeugt, dass diese Entwicklung noch lange nicht am Ende ist und schaue sehr optimistisch in die Zukunft. Welche neuen erfolgreichen Wege wir in Zukunft gemeinsam beschreiten können, wird Gegenstand des Deutsch-Litauischen Forums am 31.05.2021 sein. Ich freue mich über Ihre Teilnahme.“

Das Thema unserer digitalen Zukunft wird in einem deutsch-litauischen Online-Wirtschaftsforum am 31. Mai weiter erörtert, bei dem Podiumsteilnehmer darüber diskutieren, wie beide Länder gemeinsam den Sprung in die Zukunft schaffen können, die Konnektivität und digitale Beteiligung erfordert. Wenn Sie mehr erfahren und sich für die Veranstaltung anmelden möchten, können Sie das hier tun.

Von Daina Kleponė, Geschäftsführerin von Enterprise Lithuania

Enterprise Lithuania ist eine Non-Profit-Agentur unter dem litauischen Ministerium für Wirtschaft und Innovation, die gegründet wurde, um das Unternehmertum zu fördern, die Geschäftsentwicklung zu unterstützen und den Export weiterzuentwickeln.

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